«Sehen und gesehen werden» – das Motto hat mit dem digitalen Zeitalter an Bedeutung gewonnen. Im Netz werden täglich unzählige Bilder verbreitet und soziale Medien wie Instagram, TikTok und Snapchat sind kaum aus dem Alltag wegzudenken. Rund 94 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz sind bei mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet, allen voran Instagram, bei dem 81 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein Profil haben.[1]

Die Plattform ist mit einer Milliarde Nutzer_innen eines der weltweit beliebtesten sozialen Netzwerke.[2] Mithilfe von Bildern kreieren wir unsere digitale Präsenz. Gleichzeitig prägen Bilder anderer uns bewusst und unbewusst. Wie können starre Vorstellungen herausgefordert und hinterfragt werden? Beeinflussen gesellschaftliche Normen und unsere digitale Selbstdarstellung sich wechselseitig?

NORMEN IM NETZ?

Normen prägen als ungeschriebene Gesetze und Regeln das Verhalten von einzelnen Personen und legen fest, was allgemein als üblich und anerkannt verstanden wird. Auf diese Weise stecken sie den sozialen Rahmen ab, innerhalb dessen eng definiert wird, was unter ‹Normalität› verstanden wird. Dadurch hierarchisieren Normen, denn sie ordnen entlang einer Werteskala von ‹gut› nach ‹schlecht›, von ‹schön› nach ‹hässlich›.[3] Sie legen fest, welche Körper als nachahmenswert angesehen, welcher Kleidungsstil als schön oder welche Verhaltensweisen als ‹typisch› empfunden werden. Normen können eine Orientierungshilfe sein und dabei gleichzeitig einschränkend wirken. Sie beeinflussen Stereotype und pauschalisieren Bilder bestimmter Personen(gruppen), die als Klischees eine gesellschaftliche Wertung erfahren.

Durch unsere digitale Inszenierung in den sozialen Plattformen drücken wir auch Vorstellungen von Geschlecht aus. In einer wissenschaftlichen Studie wurde herausgefunden, dass sich Jugendliche in den Netzwerken sehr gender-konform darstellen: Junge Frauen zeigen sich beispielsweise häufiger in einer «Modelpose», junge Männer im Vergleich häufiger in einer «Denkerpose».[4] Die Studie geht allerdings von einem ‹natürlichen› Zweigeschlechtersystem aus, berücksichtigt also keine anderen Geschlechtsidentitäten (z. B. trans, nicht-binär, also Menschen, die sich nicht in dem auf nur zwei Geschlechter – männlich und weiblich – reduzierten System wiederfinden) und untersucht damit nur einen Teil der Gesellschaft. Es wird deutlich, dass binäre Geschlechterstereotype – also Vorstellungen von ‹typisch männlich› oder ‹typisch weiblich› – in der Gesellschaft weiterhin sehr wirkmächtig sind. Die Bilder spiegeln eine gängige Auffassung von Geschlecht wider, in der lediglich diese zwei Optionen bestehen. Diese Annahme entspricht allerdings weder wissenschaftlichen Erkenntnissen noch der Realität vieler Menschen, die deutlich vielseitiger ist.

Mosh-tari Hilal, aus der Serie A Tribute to Black Hair, 2019

Idealvorstellungen von Nasenformen, Körperhaaren und der Hautfarbe haben sich historisch entwickelt. Die Künstlerin Moshtari Hilal thematisiert in ihren Werken das koloniale und rassistische Erbe, welches sich in heutigen Schönheitsnormen verbirgt und erarbeitet positive Selbstbilder, hier in Zusammenarbeit mit Yumna al-Arashi. Bild: Moshtari Hilal, aus der Serie A Tribute to Black Hair, 2019

Wie wir in der Gesellschaft aufwachsen und welche äusseren Einflüsse auf uns einwirken, führt dazu, dass wir Normen verinnerlichen. Wir lernen, dass Mitmenschen, aber auch Personen in Machtpositionen oder Institutionen negativ auf Brüche mit der Norm reagieren. Diese Brüche stellen nämlich bestehende Vorstellungen infrage und verunsichern bestimmte Erwartungen oder die Selbstwahrnehmung. Auf unkonventionelle Kleidung können böse oder abwertende Blicke folgen. Auf Körper, die von Schönheitsidealen abweichen, kann mit Hasskommentaren und Drohungen reagiert werden. Ablehnungen wie diese sollen bestehende Normen bewahren, indem sie das Verhalten von Menschen regulieren. Sie können als gewaltvolle Versuche gesellschaftlicher Kontrolle verstanden werden.

In den Medien werden Idealbilder propagiert, denen wir (un)bewusst ständig versuchen nachzueifern. In einer Gesellschaft, in der es stetig darum geht, noch etwas schlanker, sportlicher, gesünder, schöner oder sexyer zu sein, verschieben sich diese Idealvorstellungen ständig in weitere Ferne. Der Versuch, das Ideal zu erreichen, ist ein nie abgeschlossener Prozess. Das Ziel scheint unerfüllbar – es ist ein Teufelskreis. Davon profitiert die Wirtschaft, denn unerreichbare Normvorstellungen werden zu Verkaufshits verwertet. Dies zeigt das Beispiel Schönheitsnormen: Immer mehr und intimere Bereiche des Körpers werden neuen Idealen unterworfen, zum Beispiel durch Vulvalippenreduktion[5] oder die Optimierung der thigh gap[6], der Lücke zwischen den Oberschenkeln. Diese Normen sind oft an rassistische, sexistische und ableistische (Benachteiligung von Menschen mit Behinderung[7]) Vorstellungen geknüpft. Folglich werden Haare Schwarzer Menschen an einer weissen Norm ‹schöner› Haarstruktur gemessen[8], schädliche Cremes zur Aufhellung der Hautfarbe für eine ‹bessere› Haut verkauft, Achsel- und Beinhaare nur an manchen Körpern oder Körperstellen gesellschaftlich akzeptiert und nicht behinderte Körper zur Norm erklärt.

Nakeya Brown

In ihrer Fotoserie The Refutation of ‹Good› Hair (Die Widerlegung ‹guter› Haare) zeigt die Künstlerin Nakeya Brown auf, wie Schönheitsideale, die durch weissen Normen hervorgebracht werden, die öffentliche Wahrnehmung der Haartextur Schwarzer Frauen geprägt haben. Europäische Idealvorstellungen von glattem Haar werden durch die irritierende Geste des Essens als unangenehmer Zwang entlarvt. Zugleich zeigen die verschiedenen Frisuren der Frauen ermächtigende Bilder Schwarzer Weiblichkeit. Bild: Nakeya Brown, Hair Portrait #3, aus der Serie The Refutation of ‹Good› Hair, Archival Inkjet Print, 48,26 x 48,26 cm, 2012 © Nakeya Brown

In den sozialen Netzwerken teilen viele Menschen fast täglich Bilder von sich selbst, um sich mitzuteilen oder darzustellen. Dabei orientieren sich Selfies und andere Fotografien oft an dem, was als üblich erachtet wird – also an gängigen Normen. Bekannte Vorstellungen oder Ideale werden visuell nachgeahmt. Durch das Teilen der Bilder werden sie sichtbarer und dadurch auch Klischees oder Stereotype immer wieder reproduziert und gefestigt. Diese Bilder vermeintlich ‹perfekter› Leben zu sehen und sich damit zu vergleichen, übt Druck auf uns aus. Wissenschaftler_innen vermuten einen Zusammenhang zwischen dem zunehmenden Auftreten von psychischem Leiden und Suizidgedanken bei jungen Menschen und der verstärkten Nutzung sozialer Medien.[9]

Digitale Selbstdarstellung kann Selbstvertrauen und soziale Anerkennung geben, sie macht aber auch verletzbar. Nicht immer haben wir Kontrolle über die Reaktionen auf unsere Bilder. Beleidigungen und Einschüchterungsversuche nehmen im Netz immer mehr zu. Digitale Formen von Gewalt, wie Cybermobbing oder Hatespeech, können gravierende Folgen haben.

VERZERRTE REALITÄT – WEN NORMVORSTELLUNGEN UNSICHTBAR MACHEN

Viele Menschen sehen sich in den idealisierten Bildern des Mainstreams nicht repräsentiert. Die überwiegende Anzahl der Models in Werbeanzeigen, Schauspieler_innen in Film und Fernsehen oder Influencer_innen im Netz sind weiss, en-abled (also physisch und psychisch der gesellschaftlichen Norm nach ‹gesund›), heterosexuell und cis-geschlechtlich (ihre Genderidentität entspricht also dem Geschlecht, das ihnen von aussen bei der Geburt zugeordnet wurde). Gleichgeschlechtliche Paare sind in der Werbung so gut wie gar nicht vorhanden. Und fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung – jene mit einem Migrationsvordergrund[10] – ist in den Kultur- und Bildungsinstitutionen der Schweiz nicht einmal ansatzweise repräsentiert.[11] Die einseitige, stereotype und ausschliessende Darstellung von Menschen beginnt schon in Kinder- und Schulbüchern.[12]

Die Auswirkungen sind weitreichend, wenn sich Personen nur aus Perspektive derer sehen können, die sie ablehnen. Fehlende Vorbilder und mangelnde positive Identifikationsmöglichkeiten tragen zur Aufrechterhaltung negativer Stereotype bei und verhindern, dass Personen sich selbst in Bildern der Gesellschaft wiedererkennen können.[13] Es wird deutlich, warum Bilder entgegen der Norm so wichtig sind. Die Diversität der Gesellschaft wird derzeit kaum widergespiegelt. Im Netz machen sich deshalb verschiedene Menschen und Bewegungen für eine Sichtbarmachung von bisher wenig präsenten Körpern und Leben stark.

Julian Gavino

Ein doppelter Standard? Julian Gavino (rechts) weist in seinem Instagram-Post darauf hin, dass ihm als trans Mann, im Gegensatz zu Harry Styles (links), einem dafür applaudierten cis männlichen weissen Sänger, massenhaft Ablehnung für das Tragen feminin konnotierter Kleidung entgegengebracht wird. Dabei waren es gerade queere und insbesondere Schwarze trans Personen und trans Menschen of Colour, die sich über gegenderte Modenormen hinwegsetzten und dadurch den Weg für Bilder wie diese ebneten. Bild: Julian Gavino (@thedisabledhippie), Instagram-Post, 21.11.2020. Foto Harry Styles: Tyler Mitchell, Dezember 2020, Vogue, https://www.vogue.com/article/harry-styles-cover-december-2020.

BODY POSITIVITY: SCHLUSS MIT SELBSTOPTIMIERUNG

Der Instagram-Account und dazugehörige Hashtag #effyourbeautystandards ist ein Beispiel für den Aufruf, Bilder von sich zu posten, auf denen man sich schön fühlt, auch wenn der eigene Körper nicht den gängigen Schönheitsvorstellungen entspricht. Darunter finden sich beinahe fünf Millionen Beiträge, die von Selbstliebe und Empowerment sprechen. Zu sehen sind Bilder von Körpern, Nacktheit, engen Kleidungsstücken, Narben oder Dehnungsstreifen. Das Model Tess Holiday hat den Hashtag erstellt, weil sie es leid war, sich vorschreiben zu lassen, welche Kleidungsstücke für ihren Körper ‹angemessen› seien und welche nicht.

Die Body Positivity-Bewegung kritisiert die engen Grenzen, innerhalb derer Körper als schön bezeichnet werden. Die Bewegung setzt sich dafür ein, diese Grenzen zu überwinden und alle Körper als positiv anzuerkennen. Autor_in Lydia Meyer sieht darin mehr als einen Trend oder eine «Feelgood-Bewegung», denn «in einer Gesellschaft, die darauf ausgelegt ist, dass wir unsere Körper hassen, [ist es] fast ein revolutionärer Akt, sich selbst so zu mögen, wie man ist.»[14] Bei dem Hashtag #bodyneutrality geht es weniger um eine gänzlich positive Einstellung zum eigenen Körper, als darum, diesen als solchen überhaupt erst anzunehmen. Body Neutrality soll dem Druck entgegenwirken, sich immer positiv bezüglich des eigenen Körperbildes äussern zu müssen.[15]

In letzter Zeit machen verschiedene Stimmen darauf aufmerksam, dass Diätkultur oder Fatphobia, also Fettfeindlichkeit, rassistische Wurzeln haben, welche noch nicht genug in den zuvor genannten Bewegungen thematisiert werden. Seit der Renaissance wurden von weissen Europäer_innen Schönheitsideale entwickelt, die schlanke, weisse Frauen aufwerten und dicke Schwarze Frauen daran gemessen abwerten. Infolge des Handels mit versklavten Menschen wurde in rassistischen wissenschaftlichen Denksätzen das Dicksein mit negativen Begriffen wie ‹faul› und ‹unambitioniert› verbunden.[16] Auf diese Weise nutzten weisse Menschen das Streben nach Schlankheit als eine Möglichkeit, sich eine überlegene gesellschaftliche Position zu sichern. Instagram-User_innen wie Alok Vaid-Menon zeigen, dass das geschichtliche Bewusstsein notwendig ist, um die Herkunft von Normen und Idealen, die verschiedene Dimensionen unserer Persönlichkeit betreffen, überhaupt erst zu verstehen.[17]

Brandy Butler

Brandy Butler ist unter anderem Musikerin, Performerin und Aktivistin. In ihrer Solo Performance Avoirdupois geht sie der Frage nach, inwiefern Menschen anhand ihres Gewichts gesellschaftliche Zuordnungen erfahren.[18] In diesem Instagram-Post erinnert sie mit dem Kommentar «Space is the place. I am over Earth», an afrofuturistische, diasporische Science-Fiction mit ihren neuen Darstellungen Schwarzer Menschen. Mit Hashtags wie #blackutopia, #bigbeautifulblackgirls, #fatfemme, #effyourbeautystandards, #honormycurves, #blackvisibility oder #blackgirlmagic verbindet Butler diese Perspektiven mit ihrer eigenen. Bild: Brandy Butler, Instagram-Post, 15.07.2020 © Brandy Butler

SELFIES UND EMPOWERMENT – PASST DAS ZUSAMMEN?

Können Bilder als Gegenpol zu gängigen Idealen und als Geste der Selbstermächtigung dienen? Was passiert, wenn neue Bilder, die Menschen fernab unerreichbarer Ideale zeigen, in den Umlauf geraten? Die Wissenschaftlerin Jodi Dean geht davon aus, dass es bei Selfies nicht um Narzissmus oder Selbstsucht geht, sondern dass es sich bei ihnen um eine auf Nachahmung basierende, kollektive Form der Bildproduktion handelt. Was bedeutet das für alternative Bilder? Heisst das, sie können dominante gesellschaftliche Vorstellungen verändern?

Selfies und andere Fotografien ermöglichen es, selbstbestimmt diverse Körper und Ausdrucksformen zu zeigen und durch soziale Medien als Vorbilder sichtbar zu machen. In diesem Zusammenhang spricht Journalist_in Hengameh Yaghoobifarah von «Selfie-Empowerment»[19], denn diese Form der Selbstdarstellung schafft Sichtbarkeit und kann den eigenen Widerstand gegen Normen zum Ausdruck bringen. Unter Empowerment werden Prozesse verstanden, in denen Menschen, die benachteiligt oder sozial ausgegrenzt werden, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit (wieder) erhalten, um ihre Belange selbstermächtigt zu verfolgen.[20] Ziel ist es, die eigenen Fähigkeiten und Kräfte ins Bewusstsein zu rücken.[21] Auch ein Selfie kann das eigene Selbstwertgefühl erhöhen und für andere deutlich machen: «Die Zeiten des Ausradiertwerdens und des Versteckens sind […] rum. Wir lassen sie auch nicht zurückkehren. […] We are here to stay and we’re unapologetic.»[22] (Wir sind hier, um zu bleiben, und wir sind kompromisslos). Ein Selfie kann einen Protestcharakter und eine politische Botschaft haben. Bilder haben für die persönliche Entwicklung eine grosse Bedeutung, denn sie helfen dabei, sich abzugrenzen und eigene Ausdrucksformen auszuleben. Ein beliebtes Feature zur digitalen Selbstinszenierung sind Filter, die durch verschiedene Funktionen ermöglichen, mit Klischees zu spielen oder mit Normen zu brechen.

Jovana Hitz / Jo DyKing

«Who says you need boys to make a BOYBAND?!» (Wer sagt, dass man Jungs braucht für eine BOYBAND?!), so Jovana Hitz, die* Teil der queeren und Ballroom-Community in der Schweiz ist. Unter dem Namen Jo DyKing tritt sie* als queere Drag-Performerin* auf verschiedenen Events auf und fordert binäre gesellschaftliche Normvorstellungen in der Darstellung von Geschlecht heraus. Foto: Dejana Gfeller, Model: Jo DyKing, 2020 © Jovana Hitz / Jo DyKing

Selbstdarstellungen, die Geschlechternormen hinterfragen und sich einer eindeutigen Zuordnung verweigern, erweitern unser gesellschaftliches Bildrepertoire. Unter Hashtags wie #nonbinary oder #queer finden sich Millionen von Beiträgen – Selfies, Memes, Infografiken – für und von Menschen, die sich nicht durch das Zweigeschlechtersystem eingrenzen lassen. Dabei ist die Offenheit, sich selbst im Netz darzustellen, mit Risiken verbunden. Selfies bieten eine Angriffsfläche für digitale Gewalt, die zu Ausschluss und Rückzug aus der digitalen Öffentlichkeit führen kann. Hasskommentare, Cybermobbing und Hate Crimes treffen insbesondere Frauen, Women of Colour, Schwarze Frauen und die LGBTQIA-Gemeinschaft (engl. Community).[23] Daran wird deutlich, dass subversive Bilder gesamtgesellschaftlich noch nicht akzeptiert sind. Umso wichtiger ist es, verantwortungsvoll im Netz zu handeln. Denn trotz des Hasses bieten soziale Medien wichtige Möglichkeiten: Selbstbildnisse entgegen der Norm stellen eine wirkungsvolle Geste dar, die gängigen Schönheitsidealen und Geschlechtsstereotypen gegenübersteht. Soziale Plattformen bieten einen Raum, sich mit einer Community zu vernetzen, die man im Alltag so vielleicht nicht hat. Der Kontakt mit anderen, ihr Zuspruch und ihre Rückmeldungen unterstützen dabei, Erlebtes neu einzuordnen und die eigenen Sehgewohnheiten zu hinterfragen.

Angesichts der Wirkmächtigkeit von Normen und der potentiellen gesellschaftlichen Sanktionen kann diese selbstbestimmte Form der (semi-)öffentlichen Selbstdarstellung eine durch und durch widerständige Praxis sein. Die Veröffentlichung in den sozialen Netzwerken ermöglicht die Bestärkung im eigenen Ausdruck, das Teilen negativer Erlebnisse und die Unterstützung oder Solidarität anderer. Das Posten eines Selfies macht das Recht auf die selbstbestimmte Existenz deutlich und erlaubt es, die Kontrolle über die eigene Erzählung zu übernehmen.[24]